oellinger/rainer

und Alice Neusiedler

„Die Regeln der Kunst – ein Echtzeit-Fragebogen“

In dieser Lecture-Performance werden Kriterien untersucht, nach denen BesucherInnen zeitgenössische Kunst beurteilen. Der Titel ist Pierre Bourdieus gleichnamigem Werk entlehnt, in welchem er aufzeigt, dass das Verständnis von künstlerischen Arbeiten an das Verständnis des „künstlerischen Codes“ geknüpft ist, und damit auch Austragungsort von Machtkämpfen ist. Immer häufiger entsteht der Eindruck, dass Kunstschaffende ihre Arbeiten in erster Linie für andere Kunstschaffende produzieren, während „Außenstehende“ häufig der Meinung sind, sie würden davon nichts verstehen. Doch auch Kunstschaffende empfinden zeitgenössische Kunst zunehmend als subjektive Geschmacksfrage und können mit den Arbeiten anderer oft wenig anfangen. Daher steht im Vordergrund dieser Untersuchung der/die RezipientIn. Auf Basis der eigenen Wahrnehmung von Kunstwerken werden statistische Gemeinsamkeiten aufgezeigt, die als Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung dienen können. Das System der Bewertung selbst wird offensichtlich gemacht, dabei dient das Publikum selbst zur Darstellung seiner eigenen Mehrheiten. Wenn man davon ausgeht, dass zeitgenössische Kunst ein Verhandlungsbegriff ist, dann haben in dieser Diskussion kulturelle Institutionen eine besondere Rolle inne: Genau hier muss dieser Begriff verhandelt werden.

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